Über den Tellerrand gehüpft: Das isst die Welt zu Ostern

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Ostern gehört zu den bedeutenden Festen des christlichen Glaubens – streng genommen ist es sogar wichtiger als Weihnachten. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Essen zu. Denn das Osterfest ist der Abschluss der vierzigtägigen Fastenzeit: Nach mehrwöchiger Zurückhaltung darf am Ostersonntag endlich wieder richtig geschlemmt werden. Was dann traditionellerweise auf den Teller kommt, ist in den verschiedenen Ländern der Welt ganz unterschiedlich.

Italien: Ostertorte und Friedenstaube

In Italien gibt es nach einer kräftigen Lammsuppe (Brodetto Pasquale, Osterbrühe) die Torta Pasqualina, also die Ostertorte, eine pikante Blätterteigspeise mit Spinat. Der Nachtisch besteht in der klassischen Colomba, einer süßen Friedenstaube aus Hefeteig.

England: Jede Menge Gebäck-Symbolik

Die Engländer erfreuen sich am Karfreitag zunächst an den Hot Cross Buns, das sind kleine Hefeteigbrötchen mit kreuzförmiger Einritzung, die an das Kreuz Christi erinnern soll. Dieses Osteressen teilen die Briten übrigens mit den Iren, Australiern und Südafrikanern. Am Ostertag folgt dann der Simnel Cake, ein Fruchtkuchen mit Marzipanbällchen, die symbolisch für Jesus und seine Jünger stehen.

Russland: Kuchen aus dem Blumentopf

Hefe gehört auch in Russland zu den beliebten Osterzutaten: Hier in Form eines süßen Gebäcks namens Kulitsch. Es ist meist mit Kardamom, Muskat und Safran gewürzt, und wird interessanterweise in einer Art Blumentopf gebacken. Nach dem Abkühlen wird der Kuchen mit Zuckerguss versehen und – je nach Region – mit Mandeln oder Früchten verziert.

Griechenland: Suppe, Brot und rote Eier

Ähnlich dem italienischen Brodetto Pasquale wird auch in Griechenland eine deftige Lammbrühe serviert. Süß (und natürlich hefig) geht es dann mit dem Tsoureki weiter, dem kranzförmigen Osterbrot, das klassischerweise mit rot gefärbten Eiern verziert wird.

FINLAND: Mämmi – da muss man durch

Wer je in Finnland Ostern gefeiert hat, kennt das am Karfreitag servierte Mämmi – einen herzhaften, nach Bier schmeckenden Pudding, dessen Zubereitung sich über Tage hinzieht. Serviert wird die klebrige Masse dann mit Sahne und Zucker. Gut, dass sich über Geschmack nicht streiten lässt!

Portugal: Zur Abwechslung mal Stockfisch

Die Portugiesen essen ihn immer gerne, und somit natürlich auch zu Ostern: Bacalhau oder Stockfisch, als Osteressen gerne in gekochter Form mit Möhren, Eiern, Kartoffeln und dicken Bohnen. Ähnliches gilt für Brasilien, hier wird der Oster-Stockfisch meist mit Zwiebeln, Tomaten und Kartoffeln im Ofen geschmort.

Ecuador: Fischsuppe bis zum Abwinken

Stockfisch ist auch in Ecuador beliebt, allerdings in anderer Form: Hier kommt als Osteressen die Fanesca auf den Tisch. Dies ist eine reichhaltige Suppe mit zahlreichen Zutaten. Neben dem Stockfisch gehören in die Fanesca noch Zuckermais, Mote (eine spezielle Maissorte der Inkas), Kürbisfleisch, Reis, Lauch, Erdnüsse, Sahne, Eier und verschiedene Arten von Bohnen.

Polen: Ostersuppe zur Stärkung

In Polen gehört eine Suppe ganz anderer Art zu den traditionellen Ostergerichten: Die Zurek wurde nach ihrer Hauptzutat „Zur“ benannt: Gegorenem Roggenschrot. Das klingt erstmal merkwürdig, ist jedoch sehr delikat, denn Zur gibt eine fein säuerliche Note, die häufig noch durch Buttermilch unterstrichen wird. Darüber hinaus wird die Suppe mit Eiern, Zwiebeln, Sahne, Knoblauch und Kartoffeln verfeinert.

Schweiz: Ostergitzi und Rüblitorte

Die Eidgenossen schwören zum Fest auf einen feinen Braten: Das Gitzi ist ein Osterzicklein, das mit Milch und Heu gefüttert wurde und sich somit durch ein besonders zartes Fleisch auszeichnet. Den Nachtisch bildet die traditionelle Schweizer Rüblitorte, also ein Karottenkuchen mit Zucker- oder Frischkäseguss und einer Verzierung aus kleinen Marzipanmöhren.

Dieser österliche Streifzug durch die Welt der Kulinarik kann nur eine kleine Kostprobe von der Vielfalt der Gerichte und Spezialitäten bieten. Am besten ist es natürlich, man nutzt die freien Ostertage selbst zu einer Reise und erfährt die Gaumenfreuden aus erster Hand.

Bild: Annie Spratt von unsplash.com

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